Koboldgames im Homeoffice
Die Massnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz werden laufend gelockert. Es wird empfohlen, weiterhin Homeoffice zu machen, um die Belastung des öffentlichen Verkehrs sowie die Kontakte klein zu halten. Auch wenn unser Büro gross genug wäre, dass 2-3 Kobold:innen gleichzeitig dort arbeiten könnten, machen wir alle weiter Homeoffice und gehen nur wegen Post und Pflanzen giessen im Technopark vorbei.
Einige Kobold:innen erzählen hier, welche Auswirkungen das Homeoffice für sie persönlich sowie auf den Arbeitsalltag hat.
Binan
Es ist ein Montag, 9:15 Uhr. Ich habe mich vor einer halben Stunde aus dem Bett gewälzt und bereits einen Kaffee intus. Ich habe extra einen schicken Pulli angezogen, aber die Pyjamahose bleibt an. Normalerweise treffen wir uns im Büro und planen zusammen die Aufgaben und Projekte für die nächsten zwei Wochen (wir nennen das einen "Sprint").
Seit März treffen wir uns im Videochat von Discord. Man redet ein wenig über sein Wochenende, dann geht es los.
Ich bin für die Priorisierung und Koordination der verschiedenen Projekte und der internen Aufgaben zuständig. Am Anfang hatte ich etwas Angst, dass Menschen während Besprechungen nebenher Zeug erledigen oder es schwieriger ist aufzupassen - z.B weil Yasemins Katzen gerne vor der Kamera rumstreichen.
Überraschenderweise funktionieren die Planungen aber sehr gut, wenn nicht sogar besser. Alle Mitarbeitenden bemühen sich, aufmerksam zu sein und Besprechungen, sowie das Erledigen von Aufgaben, voranzutreiben. Ein grosses Plus ist, dass wir seit unseren Anfängen als Firma Onlinetools (Pivotaltracker, Toms Planer) zur Planung verwenden und somit auch jetzt alle Mitarbeitende immer Zugriff auf alle Infos hat. Yasemins Katze macht ihren Auftritt, ein "Awww" geht durch den Voicechat, dann wird weitergemacht.
Man merkt sehr gut, dass es allen am Herzen liegt, dass die Firma trotz dieser Ausnahmesituation optimal funktioniert und das schätze ich sehr als Projektkoordinatorin.
Ralf
Die Betreuung der laufenden Projekte funktioniert für mich tiptop im Homeoffice. Wie man an den Fotos sieht, braucht mein Büro wenig, um gemütlich zu sein.
Die anderen Kobold:innen sind online und immer sofort zur Stelle für Planung und Absprachen. Unsere mehrjährige Erfahrung mit gelegentlichem Homeoffice zahlt sich aus.
Ob Kund:innenmeetings, Vorträge oder Unterricht, dank den vielen digitalen Kommunikationsmöglichkeiten wie Discord oder Zoom gehen auch diese Tätigkeiten problemlos von zu Hause aus.
Eleanore
Da ich schon seit längerer Zeit von Zuhause aus arbeite (ich wohne in Norwegen), war die Umstellung zur Pandemiezeit für mich eher klein. Mein Arbeitsplatz zuhause ist bereits gut eingerichtet und ich hatte mich schon zuvor daran gewöhnt, mir selbst Alltagsstruktur zu geben. Auch technisch, insbesondere im Hinblick auf den Unterhalt unserer Infrastruktur, veränderte sich nur wenig. Unsere Infrastruktur ist seit längerer Zeit für Kobold:innen, die unterwegs sind, per VPN und Plastic SCM erreichbar. Wir stellten erfreut fest, dass dieselben Prozesse sicher und nahtlos weiter funktionieren, wenn alle Kobold:innen von Zuhause aus arbeiten.
Die grösste und einschneidendste Herausforderung stellte die lang anhaltende soziale Isolation dar. Buchstäblich vom einen Tag auf den anderen hatte ich tagsüber keinen physischen Kontakt mit Menschen mehr und konnte nicht mehr wie sonst draussen oder unter Menschen arbeiten. Fast alles fand damit nur noch digital statt, und ich erhielt dadurch auch weniger Ausgleich von der Arbeit am Computer, als ich es sonst gewohnt war. Längerfristig wäre der Umgang damit sehr schwierig.
Yasemin
Julian und ich arbeiten vor allem am Sphery Racer. Diese Arbeit hat sich auch während Covid-19 mit Hilfe von digitalen Plattformen und Kommunikationsmitteln normal fortgesetzt.
Wir finden am Homeoffice vorteilhaft, dass man sich die Zeit flexibler einteilen und zeitweise etwas konzentrierter an einem Task arbeiten kann. Trotzdem fehlt uns die physische Präsenz und der direkte Austausch. Wir sind zudem für Testings stark abhängig von der Exercube-Anlage, welche uns im Römerhof Office für mehrere Wochen nicht zugänglich war.
Seit den Lockerungen gehen wir wieder öfters ins Sphery Büro und können uns mit dem Sphery Team direkter und somit effizienter austauschen.
Jasmin
8:00 Ich bin schon seit über zwei Stunden wach, meine chronischen Schmerzen lassen mich trotz Homeoffice nicht ausschlafen. Heute nicht weiter schlimm, die neusten News, Tweets und E-Mails sind jetzt schon gelesen und ich gehe raus, auf einen Spaziergang durch Olten.
9:00 Da die Webcam von meinem Laptop streikt, hänge ich mein Handy auf und richte Droidcam für den Videocall ein.
9:15 Das morgendliche Standup-Meeting startet, bei welchem niemand steht. Ich freue mich jedes Mal darüber, alle zu sehen und zu hören. Im Unterschied zu unseren früheren Homeoffice-Einsätzen fühlt es sich dank den Videocalls weniger einsam an.
9:30 Alle holen Kaffee, gehen aus dem Kanal um sich zu konzentrieren, oder bleiben noch für Besprechungen oder zum Plaudern. Ich geniesse, dass ich mich hier viel einfacher zurückziehen kann und dass ich so schneller mit dem Update unserer Webseite voran komme als sonst.
13:00 Wir haben eine Besprechung und schreiben gemeinsam in einem Google Drive-File die Punkte auf. Ich vermisse die gelegentlichen Skizzen, die wir hinzugefügt hätten, wären wir jetzt gemeinsam an einem Flipchart.
15:00 Mein Körper verlangt eine Pause und ich mache etwas Yoga mit Youtube. Zum Glück kann mir niemand zuschauen. :)
17:00 Ich schreibe einen Beitrag für Social Media und merke, dass ich nicht auf dem aktuellsten Stand bin, was gerade in den verschiedenen Projekten läuft. Das ist wohl der Nachteil an dem Ganzen. Ich freue mich jedenfalls darauf, wieder gemeinsam im Büro zu arbeiten. Ich habe dennoch vor, in Zukunft regelmässig Homeoffice zu machen, weil es meiner Gesundheit gut zu tun scheint.